Christiane Borchert ist in der Stiftung Hensoltshöhe keine Unbekannte: Sie stand bereits in den vergangenen fünf Jahren an der Spitze des Familienzentrums Sonnenhof – und ist damit praktisch nur „in das Nachbarhaus gezogen“, da sich das Familienzentrum und die Fachakademie auf demselben Grundstück gegenüberliegen.
Sie kann auf ereignisreiche Jahre mit vielen Projekten auf dem „Sonnenhof“ zurückblicken: Im Zentrum stand die Bildung und Tagesbetreuung für Kinder im Krippen-, Kindergarten- und Schulalter, bei der es Frau Borchert im Sinne von Inklusion wichtig war, Vielfalt und Verschiedenheit als Bereicherung erlebbar zu machen und Lebens- und Lernräume für eine gelingende Entwicklung von Kindern zu gestalten. Zusammen mit ihrem mittlerweile 32-köpfigen Team engagierte sie sich stark für eine wachsende breite Vernetzung mit den Bildungsstandorten der Region, die auch die Gründung einer Koordinierungsstelle im Bundesmodellprogramm „Starke Netzwerke Elternbegleitung für geflüchtete Familien“ in Zusammenarbeit mit dem Bundesfamilienministerium zur Folge hatte.
Darüber hinaus wurde das pädagogische Konzept des Familienzentrums unter besonderer Berücksichtigung religionspädagogischer Aspekte weiterentwickelt: In Kooperation mit dem Geistlichen Zentrum Hensoltshöhe werden beispielsweise gemeinsame Gottesdienste für Kinder und Eltern im Familienzentrum Sonnenhof gestaltet. Dass Kinder, Familien, MitarbeiterInnen und Gäste im Alltag des Familienzentrums Gemeinschaft in einem christlich geprägten Miteinander erleben, in den täglichen Begegnungen eine Atmosphäre des „Willkommen-Seins“ zum Ausdruck kommt und Menschen den Glauben an Jesus Christus in kleinen wie großen Herausforderungen, Entscheidungen und Lebenssituationen als haltgebenden und sinnstiftenden Orientierungspunkt erfahren können, war Frau Borchert ein zentrales Anliegen.
Zum pädagogischen Konzept des Familienzentrums Sonnenhof zählt auch die Erweiterung zur Sprach-Kita mit den Schwerpunkten Sprachbildung und Sprachförderung und das Hineinwirken in das soziale Umfeld des Sonnenhofes, was z. B. in den generationenübergreifenden Projekten mit Kindern und Senioren und den regelmäßigen Besuchen im Seniorenheim sichtbar wird. Das Familienzentrum befasst sich in Zusammenarbeit mit dem Staatsinstitut für Frühpädagogik in Bayern zudem aktuell auch mit dem Thema „Medienkompetenz in der Frühpädagogik“.
Bei aller Konzentration auf die praktische Arbeit nahm Christiane Borchert die Ausbildung angehender Erzieherinnen und Erzieher besonders in den Blick: Diese wurden in Form von Praxisprojekten bereits früh in das Team mit einbezogen – so konnte eine ideale Verzahnung von Theorie und Praxis in der Ausbildung erreicht werden.
In ihrer Arbeit für die Fachakademie für Sozialpädagogik wird diese enge Verbindung zwischen Theorie und Praxis in Zusammenarbeit mit den vielen Einrichtungen der Region auch in Zukunft einen bedeutenden Stellenwert innehaben.
Derzeit werden im Familienzentrum Sonnenhof zirka 160 Kinder im Alter von 12 Monaten bis 14 Jahren betreut. Neben der Tagesbetreuung und Beratungs- und Bildungsangeboten für Eltern und Familien stehen dort generationenübergreifende Veranstaltungen auf dem Programm.
Die Fachakademie für Sozialpädagogik der Stiftung Hensoltshöhe besteht bereits seit 1927. Sie ist eine beruflich qualifizierende Schule und gleichzeitig eine staatlich anerkannte Ersatzschule. Die derzeit fast 30 Lehrkräfte unterrichten ungefähr 275 Studierende. Es können dort die Qualifikationen „staatlich geprüfte/r Kinderpfleger/in“ und „staatlich anerkannten Erzieher/in“ erlangt werden. Darüber hinaus kann der Fachakademieanteil des BA-Studiums „Erziehung, Bildung und Gesundheit im Kindesalter“ absolviert werden.
Johannes Schweigardt, Mitarbeiter der Stiftung Hensoltshöhe