Ende Juli waren im Rahmen eines israelisch-deutschen Projektorchesters 23 junge Musiker aus Israel zu Gast in Gunzenhausen. Ein wichtiger Treffpunkt der Gruppe war auf der Hensoltshöhe. Die gemeinsamen Proben gipfelten in einem Konzert in der Stadtkirche zusammen mit 28 Musikern aus Gunzenhausen, das viele Besucher begeisterte. Motor dieses Treffen war das regionale Forum Israel, bei dem sich auch Schwester Ursula Schmaderer engagiert.
Außerdem gab es ein Besuchsprogramm für mehr als 30 Nachfahren von jüdischen Familien aus Gunzenhausen. Einige von ihnen sind Teil der deutsch-jüdischen Dialoggruppe mit engagierten Gunzenhäuser Bürgern, die dieses Treffen in Präsenz organisierten, nachdem die bisherigen Gespräche nur online stattgefunden hatten. Im Rahmen dieses Programms hielt der Leiter des Jüdischen Museums München, Bernhard Purim, im Bethelsaal der Hensoltshöhe einen Vortrag. Er beschrieb darin u.a. die Entwicklung der dt.-jüdischen Beziehungen Gunzenhausens in den letzten Jahren.
Gunzenhausens Bürgermeister Karl-Heinz Fitz konnte als Gast auch Dr. Ludwig Spaenle begrüßen, den Beauftragten der Bayerischen Staatsregierung gegen Antisemitismus, Pfarrer Dr. Wolfgang Becker betonte in seinem Grußwort, wie wichtig für ihn der Versöhnungsschritt der anwesenden Nachfahren sei, zur Hensoltshöhe zu kommen und gemeinsame Zeit im Bethelsaal, einem Haus der Begegnung mit Gott, zu erleben. So wie schon Jakob, einer der Gründerväter Israels, Gott in „Beth-El“ nahekam, so sei auch heute die Begegnung mit Gott der Ausgangspunkt für Versöhnung zwischen Menschen und Völkern. Er fuhr fort: „Es ist nicht selbstverständlich, dass unsere heutige Begegnung hier auf der Hensoltshöhe stattfindet, denn unsere Mütter und Väter haben sich durch ihre feindselige Haltung gegenüber jüdischen Bürgern in der NS-Zeit schuldig gemacht”, und dankte den Besuchern herzlich für ihr Kommen.
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