In der Festwoche der Jubilarinnen mit Abschluss am Sonntag, den 13. Juni 2021 feierten 39 Diakonissen der Stiftung Hensoltshöhe ihr 40- bis 70- und sogar 75-jähriges Dienstjubiläum. Letzteres feiert die mit 101 Lebensjahren älteste Diakonisse der Schwesternschaft, Elisabeth Metzger (siehe Bild).
Insgesamt kommen die Jubilarinnen auf 2.220 Dienstjahre mit viel Lebens- und Glaubenserfahrung. Eine besonders hohe Zahl, weil im vergangenen Jahr wegen der Corona-Pandemie keine Jubiläumsfeier stattfinden konnte und deshalb die Jubilarinnen von 2020 und 2021 dieses Jahr gemeinsam feierten. Das Leben und Wirken dieser Schwestern war Inhalt der beeindruckenden Lebenszeugnisse während der festlichen Woche im Mutterhaus, die auch viele Überraschungen für die Hauptpersonen bereithielt.
Zum Höhepunkt waren die Verwandten und Freunde zum Jubiläumssonntag eingeladen. Aufgrund der Pandemie war die Feier nur in begrenzter Zahl und mit „abgespecktem Programm“ möglich. Doch das trübte die Freude nicht. Im Festgottesdienst gab jede Jubilarin ein kurzes Statement ab zu dem, was ihr im Hinblick auf ihr Leben und ihren Dienst für Gott besonders wichtig wurde. Viel Dankbarkeit und Staunen über die Hilfe und Führung Gottes im Leben jeder einzelnen Diakonisse kam zum Ausdruck.
Schwester Northilde Anne Steininger gab den Gottesdienstbesuchern einen ausführlicheren Einblick in ihr Leben und ihren Dienst als Missionarin in Brasilien. „Hingabe ist eine Sprache, die jeder versteht“, war ein Leitsatz, der sie durch die 35 Jahre in Brasilien begleitete. Die längste Zeit ihres Dienstes war sie in einem Schuldorf in Curitiba für Kinder aus den Favelas (Armenvierteln) tätig.
Die Predigt im Festgottesdienst hielt Pfarrer Dr. Eberhard Hahn, der Vorgänger des derzeitigen Rektors der Schwesternschaft Pfarrer Dr. Wolfgang Becker. „Alles gratis“ lautete die verheißungsvolle Überschrift zum Predigttext. Pfarrer Hahn spannte den Bogen von den Israeliten des Alten Testaments im Exil bis hin zur heutigen Gemeinde, die sich auf Gottes Liebe verlassen könne, nicht zuletzt in der Corona-Pandemie. Christen könnten dadurch die Welt im Blick haben und müssten nicht nur um sich selbst kreisen. Die Jubilarinnen hätten das in ihren vielen Dienstjahren eindrucksvoll praktiziert. „Gott versorgt uns mit allem was nötig ist, um diesem Auftrag gerecht zu werden und alles bekommen wir gratis“, gab Pfarrer Hahn den Besuchern mit auf den Weg.
Das Ensemble Dolcerando umrahmte den Gottesdienst mit festlicher Instrumentalmusik. Ein Singteam aus dem Hensoltshöher Chor, bestehend aus fünf Diakonissen und Martin Gundlach am Klavier, begleiteten den Gemeindegesang, der nach ca. siebenmonatiger Pause erstmals wieder mit Masken erlaubt war. Mit einem Mittagessen und Kaffeetrinken für die Gäste und die Jubilarinnen wurde der Festvormittag beendet.