Was um Himmels Willen bedeutet „Gender Mainstreaming“?
Birgit Kelle, Jounalistin und vielfache Autorin, war zu Gast beim Hensoltshöher Abend des Geistlichen Zentrums Hensoltshöhe. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand die Frage: "Gender Mainstreaming - was steckt dahinter?"
Frau Kelle erzählte, wie sie sich während ihrer über zwölfjährigen Zeit als Hausfrau und politisch interessierte Mutter immer weniger von der Gewichtung familienpolitischer Themen und Entscheidungen durch die Politik verstanden und vertreten fühlte. Statt die tatsächlichen Bedürfnisse von Eltern und Familien zu sehen und politisch anzupacken, erlebte sie ein sich auf der politischen Ebene veränderndes Familienbild, das ihrem persönlichen widersprach.
Während dieses Prozesses tauchte immer häufiger der Begriff "Gender Mainstreaming" auf, den sie zuerst überhaupt nicht verstand und den - nach Meinung der Referentin - auch heute noch die meisten Politiker nicht kurz und schlüssig erläutern können.
Allein die Tatsache, dass "Gender Mainstreaming" aber heute als ein gesetzlich verankertes Leitprinzip alle gesellschaftlichen Bereiche durchdringen soll, ohne dass der Großteil der Bevölkerung die Hintergründe begriffen und dessen Zielvorstellungen durchdrungen hat, ist aus demokratischer Perspektive sehr verwunderlich, so die Referentin.
Ihrer heutigen Beurteilung zufolge steht hinter "Gender Mainstreaming" eine Ideologie, eine Vermutung, die bis heute nicht wissenschaftlich gesichert ist. Diese Hypothese besagt, dass sich das menschliche Geschlecht nicht durch seine biologischen Merkmale (engl. sex) bestimmen lässt, sondern durch soziale Komponenten. Erst durch soziale Prägungen werde das Geschlecht konstruiert (engl. Gender: soziales Geschlecht), so die Hypothese. Männer und Frauen werden als solche also nicht geboren, sondern erst durch das soziale Umfeld dazu "gemacht". Wer Menschen auf lediglich zwei Geschlechter festlegt, beraubt sie ihrer Freiheit, so der "GenderMainstreaming"-Ansatz; denn Menschen könnten auf diese Art nicht frei entscheiden, ob sie als Mann, Frau oder mit anderen Geschlechtsbeschreibungen leben wollen.
Frau Kelle wiedersprach der Vorstellung, dass die menschliche Geschlechtlichkeit "frei wählbar" und "fließend" sei. Je nach Theorie konstruiert der "Gender Mainstreaming"-Ansatz heute über 4.000 unterschiedliche Geschlechter. Mit Gender Mainstreaming ist daher die Verpflichtung gemeint, bei allen Entscheidungsprozessen kritisch zu prüfen, welche Auswirkungen diese auf Männer und Frauen haben.
Was nachvollziehbar und durchaus positiv klingt und im Allgemeinen auch positive Ergebnisse zur Folge hatte, muss nach Meinung der Referentin aufgrund des hinter "Gender Mainstreaming" stehenden Menschenbildes kritisch hinterfragt werden. Viele Veränderungen beziehen sich auf die Sprache: Kelle erwartet, dass beispielsweise zukünftig nicht mehr von "BürgerInnen" gesprochen wird, sondern dass durch das eingefügte Sternchen * auf alle denkbaren Geschlechterverwiesen werden soll (z.B. Bürger*Innen).
Die Referentin führte aus, dass die Lehrpläne verschiedener Bundesländer beispielsweise in jüngster Vergangenheit mit dem Ziel überarbeitet worden sind, den zukünftigen Schulunterricht aber auch den pädagogischen Alltag von Kinderbetreuungseinrichtungen an das "Gender Mainstreaming"-Konzept anzupassen. Frau Kelle hinterfragte kritisch, ob dies für Kinder und Jugendliche wirklich förderlich ist. Der Referentin zufolge scheint es vielmehr so, dass unter dem Begriff "Gender Mainstreaming" eine Ideologie sprachlich verankert werden soll, die daraufhin der nachfolgenden Generation gelehrt wird.
Ganz besonders aber kritisierte sie, dass diese Veränderungen nicht auf einem gesamtgesellschaftlichen demokratischen Diskussions- und Aushandlungsprozess beruhen, sondern vielmehr von oben politisch durchgesetzt werden. Sie ermutigte zum Abschluss daher die Veranstaltungsgäste, sich breit, offen und kritisch mit der Thematik zu befassen und sich mit Fragestellungen an Politiker und Entscheider zu wenden.
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