Die Fachakademie für Sozialpädagogik der Stiftung Hensoltshöhe durfte gestern hohen Besuch empfangen: Die Landtagsabgeordneten Wolfgang Hauber (Freie Wähler) und Helmut Schnotz (CSU) sowie Landrat Manuel Westphal (CSU) informierten sich vor Ort in Gunzenhausen über die aktuelle Situation und die Herausforderungen in der Ausbildung neuer Fachkräfte im Erziehungsbereich.
In Gesprächen mit der Leitung der Fachakademie Christiane Borchert und Martin Schimmelschmidt sowie Wolfgang Becker, dem Vorstandsvorsitzenden der Stiftung Hensoltshöhe als Träger der Einrichtung, wurden umfassende Informationen über die Fachakademie und deren Umgang mit dem herausfordernden gesellschafts- und bildungspolitischen Umfeld ausgetauscht. Die Fachakademie für Sozialpädagogik, die sich in freier Trägerschaft der Stiftung Hensoltshöhe befindet, bildet derzeit fast 230 Studierende aus. Die Einrichtung mit fast hundertjähriger Tradition und einem dezidiert christlichen Profil ist für die hohe Qualität ihres Bildungsangebotes bekannt. Die Räumlichkeiten sind absolut zeitgemäß, hell und technisch bestens ausgerüstet. In Laufweite befindet sich ein Wohnhaus für Schüler-Wohngemeinschaften, vor der Tür gibt es ausreichende Parkmöglichkeiten. Auch das Außengelände ist gepflegt und sehr ansprechend gestaltet. Die Voraussetzungen für eine optimale Ausbildung von Nachwuchserzieherinnen und –erziehern sind alle vorhanden und diese zukünftigen Fachkräfte sind entscheidend für die Bewältigung des Fachkräftemangels im Bereich der Erziehung, der landesweit zu spüren ist.
Während des Besuchs wurde auch deutlich, dass die Erzieherausbildung vor erheblichen Herausforderungen steht. Obwohl der Bedarf an qualifizierten Fachkräften in der Erziehung stetig steigt, verzeichnen die Fachakademien keine entsprechende Zunahme der Studierendenzahlen. Dies führt zu einer wachsenden Besorgnis, dass die dringend benötigten Fachkräfte auch künftig nicht ausreichend zur Verfügung stehen könnten. Über die letzten Jahre wurden die Angebote an Ausbildungsplätzen folglich landesweit erheblich erweitert. Auch bei der Fachakademie der Hensoltshöhe wurde die Kapazität bereits 2017 auf bis zu fast 300 Schülern erhöht, allerdings ohne diese Studienplätze voll vergeben zu können. Mittlerweile wurde die Ausbildungsdauer bayernweit von fünf auf vier Jahre verkürzt, um die Attraktivität zu steigern. Vordergründig wurde viel für die Erzieherausbildung getan, aber mehr Schulen heißt nicht automatisch mehr Menschen in Ausbildung, denn die Schülerzahlen sind allgemein rückläufig.
Die Landtagsabgeordneten und der Landrat zeigten großes Interesse an den Anliegen der Fachakademie und versprachen, die Thematik mit in ihre politischen Gremien zu nehmen. Sie bekamen von ihren Gastgebern deutlich vor Augen geführt, wie wichtig es ist, die Ausbildung in der Sozialpädagogik weiter zu stärken, ohne die hohe Qualität der Ausbildung zu verringern. Schulleiterin Christiane Borchert fügte hinzu: „Wir müssen sicherstellen, dass junge Menschen die notwendige Unterstützung und die richtigen Anreize erhalten, um diesen wichtigen Beruf zu ergreifen.“
Auch Stiftungsvorstand Wolfgang Becker unterstrich die Bedeutung der Fachakademie für die Region. „Die Arbeit, die hier geleistet wird, ist von großem Wert. Wir müssen gemeinsam Wege finden, um mehr Menschen für diesen Beruf zu gewinnen, damit das bereits sehr gute Angebot der Fachakademien stärken und somit den Bedarf an Fachkräften langfristig decken.“
Die Fachakademie für Sozialpädagogik hofft, dass durch das Engagement der Politik die notwendige Aufmerksamkeit und Unterstützung für die Ausbildung von Sozialpädagogen gesteigert wird, um den dringend benötigten Zuwachs an Fachkräften zu erreichen.