Schwester Edeltraud trat 1963 nach ihrer Krankenpflege-Ausbildung in unser Mutterhaus ein. 1972 wurde sie nach Japan ausgesandt. Dort entschieden sich 1977 die ersten vier jungen Frauen, als Diakonissen zusammenzuleben. Die offizielle Gründung des Mutterhauses Bethel war am 16. Mai 1985. Einen schmerzlichen Einschnitt erlebten die Schwestern am 17. Januar 1995, als durch ein verheerendes Erdbeben in Kobe das Mutterhausgebäude schwer getroffen wurde. Durch die Leitung des DGD, viele Gebete und Gaben wurden sie zum Wiederaufbau des Mutterhauses ermutigt.
Bereits drei Jahre später wurde das neue Mutterhaus zu einem beliebten Zentrum für Tagungen und Konzerte. Auch Kinder-Camps wurden in den Ferien durchgeführt. Beim 30. Jahresfest 2015 freuten sich die Schwestern darüber, dass sie nun auch eine Gemeinde sind: die Bethel Church.
Von 2001 bis 2012 leitete Schwester Edeltraud die Schwesternschaft in Kobe. Durch ihre freundliche, einfühlsame und liebevolle Art wurde Schwester Edeltraud vielen Menschen zum Segen. So pflegte sie manche Kontakte zu deutschen Frauen, die mit Japanern verheiratet waren, und konnte ihnen seelsorgerlich zur Seite stehen. Sie hatte immer ein offenes Ohr.
Im November 2021 war Schwester Edeltraud zu einem kurzen Besuch in Deutschland. Nun kam die völlig überraschende Nachricht, dass sie am 22.12.2021 nach einer Weihnachtsfeier im Mutterhaus Bethel ganz plötzlich von Gott heimgeholt wurde. Sie wird, ihrem Wunsch entsprechend, in Japan bestattet. Über der Trauerfeier auf der Hensoltshöhe mit Angehörigen und Freunden stand das Losungswort ihres Sterbetages: In Jesus Christus haben wir die Erlösung durch sein Blut, die Vergebung der Sünden, nach dem Reichtum seiner Gnade (Eph. 1,7). In dieser Gewissheit lebte Schwester Edeltraud und diese Botschaft hat sie aus Liebe zu ihrem Herrn verkündigt.