Ein Tag der Wertschätzung und der Beziehung
Die Veranstaltung wurde von Stiftungsvorstand und Pfarrer Dr. Wolfgang Becker eröffnet, der die Bedeutung dieses ersten Treffens für christliche Pädagogik in Bayern betonte. Dekan Christian Aschoff richtete in seinem Grußwort ermutigende Worte an die Teilnehmer. Er hob die zentrale Rolle von Lehrern und Erziehern hervor, die durch Beziehungen geprägt ist. „Christliche Werte leben, Beziehungen gestalten und dabei Gottes Segen suchen – das ist unser Auftrag,“ so Dekan Aschoff. Dabei erinnerte er an die Verheißung aus 1. Mose 12: „Ich will dich segnen, und du sollst ein Segen sein.“
Geistlicher Tiefgang und fachliche Inspiration
Den geistlichen Rahmen setzte Siegfried Stoll, Dozent an der Fachakademie für Sozialpädagogik Hensoltshöhe, mit einer Andacht, die den Blick auf die biblische Perspektive für den Alltag lenkte.
In den Fachvorträgen wurden zentrale Themen christlicher Pädagogik beleuchtet:
- Pfarrer Thomas Jeromin, Religionslehrer und Theologischer Referent im Geistlichen Zentrum Hensoltshöhe, führte in seinem Referat aus, wie christliche Werte als Fundament im pädagogischen Handeln dienen können. Dabei griff er auf Eph. 4,17-24 und die Gedanken Søren Kierkegaards zurück, um die Bedeutung der inneren Haltung und der Beziehung zwischen Lehrenden und Lernenden zu unterstreichen.
- Simon Leutz, OStR im Bereich beruflicher Schulen und Lehrbeauftragter an der Universität München, sprach anhand zahlreicher Beispiele aus dem Schulalltag über die Rolle des Lehrers als ganzheitliches Vorbild und führte unter anderem die Bibelstelle 1. Timotheus 4,12 und 16 als Grundlage an. Er ermutigte die Teilnehmer, in ihrer Persönlichkeit zu reifen, um natürliche Autorität zu entwickeln.
- Christina Härle, Schulleiterin der Lukas Grund- und Mittelschule in München, setzte sich in ihrem Vortrag mit der theologischen Basis für Pädagogik auseinander. Das biblische Menschenbild und die zentrale Botschaft von Jesus Christus bildeten den Rahmen. Sie betonte, dass Lehrer ihre Identität in Jesu „Ich-bin- und Ihr-seid-Worten“ finden können. Besonders durch diese innere Verankerung können Pädagogen auch die notwendige Autorität ausstrahlen.
Praktische Konsequenzen für die Pädagogik zog Christina Härle ebenfalls:
- Jedes Kind in seiner Einzigartigkeit bedingungslos annehmen.
- Konsequenz zeigen, um Kinder auch vor negativen Einflüssen zu schützen.
- Medienkonsum kritisch hinterfragen und einschränken.
- Vorbildlich im Vergeben und im Bitten um Verzeihung handeln.
Ihr Fazit: „Es ist ein Privileg, Kinder auf ihrem Weg zu begleiten. Wir haben den besten Ratgeber an unserer Seite: Jesus Christus,“ so Christina Härle.
Praktische Seminare und Vernetzung
Ein besonderer Fokus lag auf praxisnahen Seminaren, die den Teilnehmern wertvolle Werkzeuge und Anregungen für ihren Schulalltag boten. Sechs verschiedene Seminare von Impulsen für den Schulalltag über biblisches Zeitmanagement und Waldpädagogische Ansätze im Einklang mit Gottes Schöpfung bis hin zu künstlicher Intelligenz, Aggressionsbewältigung und der Diskussion über das christliche Menschenbild und die pädagogische Alltagspraxis.
Darüber hinaus bot der Pädagogentag Gelegenheit zur Vernetzung: In Regionalgruppen tauschten sich die Teilnehmer über ihre spezifischen Herausforderungen aus und entwickelten Ideen für gemeinsame Projekte. Eine Ausstellung rundete das Angebot ab, denn die Veranstaltung wurde von 11 Netzwerkpartnern und ideelle Unterstützer begleitet, die hier Materialien und Informationen für Pädagogen bereitstellten.
Ein starkes Signal für die Zukunft
Der erste Christliche Pädagogentag für Bayern hat gezeigt, wie wertvoll und notwendig der Austausch über biblische Grundlagen und christliche Werte in der Bildungsarbeit ist. Die Teilnehmer verließen die Veranstaltung gestärkt und inspiriert, ihren Beruf weiterhin im Lichte des Glaubens auszuüben.
Das Geistliche Zentrum Hensoltshöhe kündigte an, die Veranstaltung zu einer festen Institution zu machen, um den christlichen Dialog in der Pädagogik in Bayern zu fördern. Der nächste Termin ist der 15.11.25 in Gunzenhausen.